Vitamin B12 + B6 + Quatrefolic aus der biochemischen Perspektive
Unser Premium Quatrefolic Komplex mit B12 und B6 enthält beide bioaktive Coenzym-Formen von Vitamin B12: Adenosyl- und Methylcobalamin, sinnvoll kombiniert mit Vitamin B6 (Pyridoxin-Hydrochlorid) und Quatrefolic® (5-MTHF = Folsäure).
Das Cobalamin ist die einzige natürlich vorkommende Substanz, in der Cobalt enthalten ist. Das Cobalt-Ion sitzt im Zentrum eines Tetrapyrrolringstems (Corrin). Es hat insgesamt 6 freie Bindungsstellen. 4 davon binden die Stickstoffatome des Tetrapyrrolsystems, die 5. trägt ein 5,6-Dimethylbenzimidazolribosid. Die 6. Bindungsstelle kann verschiedene Liganden tragen:
5-Desoxyadenosin (Adenosylcobalamin)
Methylgruppe (Methylcobalamin)
Cyanidrest (Cyanocobalamin - kommt so nicht in der Natur vor)
B6 kommt als Pyridoxal, Pyridoxamin und Pyrodoxol vor. Seine aktive Form ist das Pyridoxalphosphat (PALP), ein wichtiges Coenzym im Aminosäurestoffwechsel. Damit sind alle im Körper vorkommenden Prozesse gemeint, die zum Aufbau oder Abbau von Aminosäuren führen, den kleinsten Bausteinen von Eiweißen.
Quatrefolic® ist ein patentierter Wirkstoff, in dem das Methylfolat an Glucosamin gebunden wird, für eine optimale Haltbarkeit und Wirkung. Glucosamin gehört zur Gruppe der Aminozucker. Als wertvoller und natürlicher Bestandteil von verschiedenen körperlichen Geweben wie dem Bindegewebe, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit kommt er im menschlichen Körper auf natürliche Weise vor.
Folsäure und auch das in der Nahrung enthaltene sind nicht biologisch aktiv und müssen durch einen mehrstufigen Prozess in das metabolisch aktive 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) umgewandelt werden, wobei das Enzym Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR) eine Schlüsselrolle spielt. Mit Quatrefolic® steht ein biologisch aktives Folat zur Verfügung, das seine Wirkung unabhängig von der mütterlichen Enzymausstattung entfaltet, denn einige Personen können aufgrund ihres einzigartigen genetischen Musters nicht genug oder unwirksames MTHFR produzieren.
Enthalten in:
Cobalamin kann weder von Pflanzen noch von Tieren synthetisiert werden. Nur Mikroorganismen bilden dieses Vitamin. Deshalb kommt es auch nur in tierischen Nahrungsmitteln vor, da die Darmflora der Tiere das Cobalamin bilden kann. Besonders reich an Vitamin B12 sind Leber, Eier und Milchprodukte.
Reich an B6 ist Leber, Geflügel, Mais und Hefe. Auch Eier, Milch und grünes Gemüse enthält in geringeren Mengen dieses Vitamin.
Folsäure kann im Gegensatz von B12 von Mikroorganismen und Pflanzen synthetisiert werden. Reich an diesem Vitamin sind u.a. Blattgemüse wie Spinat, Salat (fun fact “folium”= das Blatt), Spargel, Getreide und Hefe.
Eine Hypervitaminose (sprich: Überdosierung) ist wie bei allen wasserlöslichen Vitaminen nicht bekannt.
Funktion:
Methylcobalamin ist ein wichtiger Co-Faktor bei der Umwandlung von Homocystein in Methionin. Hierbei arbeitet Vitamin B12 eng mit dem Vitamin Folsäure zusammen. Methionin -als schwefelhaltige Aminosäure- ist der Startpunkt bei der Proteinbiosynthese also der Neubildung von Eiweißen in Zellen. Somit ein essentieller Prozess in unserem Körper. Beim Abbau von überschüssigem Methionin wird der Schwefel zu Schwefelsäure oxidiert und über die Nieren ausgeschieden. Das macht unseren Harn sauer.
Adenosylcobalamin ist Cofaktor bei Alkylumlagerungen, wie z.B. bei der β-Oxidation (Abbau) von ungeradzahligen Fettsäuren. Das geschieht in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken unserer Zellen. Die Energieausbeute ist hoch, viel höher als z.B. beim Abbau von Glucose (Einfachzucker). Alle Abläufe in unserem Organismus benötigen Energie, ohne geht es eben nicht und Adenosylcobalamin hilft bei der Herstellung davon.
B6 mit seiner aktiven Form PALP ist das wichtigste Coenzym vieler Enzyme im Aminosäurestoffwechsel, dem Prozess für den Auf- oder Abbau von Aminosäuren, den kleinsten Bausteinen von Eiweißen.
Folsäure und speziell die bioaktive Form 5-MTHF ist ein Coenzym (hilft Enzymen, Reaktionen zu beschleunigen) - wie Vitamin B12 und B6 - und am Abbau & an der Bildung verschiedener Aminosäuren beteiligt, wie z.B. an der Umwandlung der Aminosäure Homocystein in die essentielle Aminosäure Methionin. Wegen der Beteiligung an der Synthese von DNS-Bausteinen (u.a. Purin- und Pyrimidinsynthese) spielt die Folsäure eine wichtige Rolle, insbesondere in der Schwangerschaft, sowie für die Zellteilung und Zellneubildung, z.B. bei der Blutbildung.
Quellen:
Patanwala I et al. Folic acid handling by the human gut: implications for food fortification and supplementation. Am J Clin Nutr. 2014
Scaglione F, Panzavolta G. Folate, folic acid and 5-methyltetrahydrofolate are not the same thing. Xenobiotica. 2014
Ulrich CM, Potter JD. Folate supplementation: too much of a good thing? Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2006
Rassow, J. et al., 2012. Biochemie, Stuttgart: Georg Thieme.
Marion Otto
Ärztin, Heilpraktikerin, Osteopathin