Unsere Vitamin B12 Lutschtabletten enthalten eine Kombination aus den drei bioaktiven Coenzymformen Methylcobalamin, Adenosylcobalamin und Hydroxycobalamin. Diese unterstützen den Energie-Stoffwechsel und tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
Von welchen individuellen Faktoren ist die Vitamin-B12-Aufnahme abhängig?
Es gibt 2 Wege um Vitamin B12 (Cobalamin) aus der Nahrung aufzunehmen: den aktiven und den passiven.
Damit unser Körper Vitamin B12 aus der Nahrung aktiv aufnehmen kann, benötigt er den sog. Intrinsic Factor (IF), der in den Belegzellen des Magens gebildet wird. B12 aus der Nahrung ist an Eiweiß gebunden. Es muss erst vom Protein abgespalten werden. Der IF nimmt dann das B12 als Transportmolekül an sich und beide binden als Komplex im Dünndarm (Ileum) an einen Rezeptor, der die Resorption (Aufnahme in den Darm) vermittelt. In den Darmschleimhautzellen wird anschließend der IF vom Vitamin B12 getrennt. An Transcobalamin II gebunden, gelangt B12 über die Blutbahn zu allen Zellen. Transcobalamin I (= Haptocorrin) befördert B12 nur zur Leber.
Der Darm kann mithilfe des IF tgl. maximal 1,5 bis 2 µg Vitamin B12 aktiv resorbieren, was der physiologischen Dosis entspricht.
Haptocorrin -aus den Speicheldrüsen im Mund- kann ebenfalls Vitamin B 12 binden. Es schützt das Vitamin im Magen vor der Magensäure, wird allerdings im Dünndarm wieder von Cobalamin getrennt, da wie oben beschrieben nur der IF für die Aufnahme in die Darmzellen sorgt.
Größere Mengen an Vitamin B12 (supplementiert) werden verstärkt mittels passiver Diffusion aufgenommen (etwa 1 %). Aufgrund dieses geringen Prozentsatzes, ist dieser Weg aber erst bei höheren B12-Dosen wirklich relevant. Deswegen dosieren wir zum Beispiel mit 500 µg. Bei einer Aufnahme von 1 % über passive Diffusion werden demnach ca. 5 µg resorbiert.
Welche Faktoren stören die Vitamin-B12 Aufnahme?
Eine Magenschleimhautentzündung (Typ-A-Gastritis) und Autoimmunerkrankung, bei welcher der Organismus Antikörper gegen die IF-produzierenden Belegzellen bildet und diese zerstört. Operationen am Magen beeinträchtigen auch die Funktion der Belegzellen, sowie häufiger Alkoholkonsum.
Wer sicher gehen will: spezielle Tests können die Antikörper gegen die Belegzellen, als auch die Intrisic Factor Antikörper nachweisen.
Bei älteren Menschen kann sich die Magenschleimhaut zurück bilden, es kommt zu einer sog. Schleimhautatrophie des Magens. So steht ebenfalls zu wenig IF zur Verfügung um B12 in ausreichenden Mengen aufzunehmen.
Die Bindung des IF an die entsprechenden Rezeptoren im Darm ist ein Kalzium-abhängiger Prozess. Fehlt unserem Körper Calcium, kann das ebenfalls die B12-Aufnahme im Darm einschränken. Das ist zum Beispiel für Diabetes-Patienten relevant, die Metformin einnehmen. Das Medikament wirkt sich negativ auf den Kaliuzmspiegel aus.
Bei chronsichen Darmerkrankungen wie Zöliakie, regionaler Darmentzündung, chronsicher Entzündung der Bauchspeichdrüse, Mb. Crohn und Krebs ist die Aufnahme nachvollziehbarerweise auch eingeschränkt und somit die B12 Ausscheidung erhöht.
Die Ernährungsweise spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Die höchsten Konzentrationen an B12 finden sich in Fleisch, Milchprodukten und Eiern. Gehen wir mal davon aus, das die Nutztiere nicht einseitig ernährt wurden. Ein Verzicht dieser Nahrungsmittel und eventuell eine eingeschränkte Aufnahme über den IF kann auch bei Vegetariern in einem Mangel resultieren.
Und noch ein wichtiger Fakt: Vitamin B12 ist ein wasserlösliches Vitamin.
Es wird bei Überdosierung (wir sprechen hier von Referenzwerten von bis zu 5 mg) über die Nieren ausgeschieden.
Weiterhin scheiden wir über die Gallenflüssigkeit Vitamin B 12 aus. Es gelangt in den Darm, kann dort rückresorbiert werden und steht so unserem Körper wieder zur Verfügung (entero-hepatischer Kreislauf). Aus diesem Grund entwickeln wir bei streng einseitiger Kost, erst nach vielen Jahren einen Mangel.
Welche Laborparameter sollten zur Untersuchung der Versorgung bestimmt werden?
Statusparameter: Gesamt-Vitamin B12 und Holo-TC (Holo-Transcobalamin) im Serum bzw. Plasma
Funktionsparameter: Methylmalonsäure (MMA) und Homocystein im Serum.
Um einen Mangel sicher ausschließen zu können, sollte der Holo-TC Wert und einer der funktionellen Biomarker bestimmt werden.
Die Leber ist das Speicherorgan für Cobalamin. Sie gibt B12 ab und hält dabei den Cobalamin-Blutspiegel auf einem ausreichendem Niveau. Die alleinige Bestimmung vom Gesamt-Vitamin B12-Wert ist also nicht aussagekräftig genug. Ein Mangel würde erst bei erschöpften Speicher auffallen.
Die Bestimmung des Holo-Transcobalamin (Holo-TC, auch aktives B12 genannt) macht da mehr Sinn. Nach seiner Aufnahme aus dem Darm wird Vitamin B12 an die Transportproteine, den sog. Transcobalamine (dazu zählt auch Haptocorrin), gebunden. Wobei nur Trancobalamin II für den Transport zu den Zellen verantwortlich ist. Ein niedriges Holo-TC (B12 + Transcobalamin II) im Blut ist also der erste Hinweis, dass die Speicher bereits entleert sind und die Versorgung unzureichend ist.
Um sicher einen Mangel auszuschließen, kann zudem noch der Wert von Methylmalonsäure (MMA) und/oder Homocystein im Blut bestimmt werden.
Cobalamine sind Cofaktoren bei verschiedenen Stoffwechselreaktionen. Liegt ein B12-Mangel vor, können diese Reaktionen nicht oder nur unzureichend ablaufen. Die Ausgangsstoffe dieser Stoffwechselreaktionen – wie MMA und Homocystein– sind gehäuft im Blut nachweisbar. Daher auch der Name Funktionsparameter.
Homocystein ist aber kein spezifischer B12-Marker. Er kann auch auf einen Folsäure- oder B6-Mangel hinweisen.